Zusammenfassung
Wir berichten über einen Fall von zerebraler Metastasierung eines Ovarialkarzinoms.
Tritt diese seltene Form der systemischen Tumorausbreitung auf, so ist die weitere
Prognose im allgemeinen infaust. Hierbei spielt das Ausmaß des zerebralen Tumorbefalls
anscheinend nur eine untergeordnete Rolle. Fraglich ist auch der Einfluß der jeweiligen
Therapie auf die Überlebenszeit, insbesondere bei gleichzeitiger extrazerebraler Tumormanifestation.
So lassen sich durch die als Therapie der Wahl geltende Ganzhirnbestrahlung in den
meisten Fällen zwar Remissionen erzielen, diese dauern in der Regel jedoch nur wenige
Monate an. Bisher gibt es nur vereinzelte Hinweise darauf, daß sich die Behandlungsergebnisse
entweder durch eine zusätzliche Operation im Falle einer Solitärmetastase oder durch
eine Chemotherapie signifikant verbessern lassen. Aufgrund der insgesamt nur geringen
Fallzahlen basieren die hierzu vorliegenden Daten allerdings zumeist auf retrospektiven
Analysen. Weitere Untersuchungen an größeren Patientenkollektiven wären wünschenswert,
um die bisher beim zerebral metastasierten Ovarialkarzinom angewandten Therapieverfahren
in ihrem Stellenwert besser einschätzen zu können.
Abstract
We report on a case of progressive ovarian adenocarcinoma involving the central nervous
System. This rare form of metastatic spread has generally a poor prognosis. The extension
of brain metastases seem to play a secondary role. The influence of the different
therapies on survival is doubtful, especially if other tumour sites are present at
the same time. In most cases, an objective response with a rapid improvement of neurological
Symptoms can be achieved by whole-brain irradiation, although normally this benefit
only lasts for a few months. So far, no safely significant survival advantage by additional
surgery or chemotherapy has been achieved. The current data from the management of
cerebral metastases in ovarian Carcinoma are based on retrospective studies with a
small number of cases. Hence, prospective randomised trials will be necessary to assess
the impact of treatment modality on survival.